Am Sonntag den 25.08.2013 veranstaltete der
Landesverband Rheinischer Ziegenzüchter
seine diesjährige Landesziegenschau mit Jungziegeneintragung
und Bockkörung für Ziegen aus nicht CAE-sanierten
Betrieben auf dem Bauernmarkt im Freilichtmuseum Lindlar.
Sieben Züchter aus dem ganzen Rheinland hatten
fast 30 Ziegen der Rassen WDE, Buren, Zwergziegen, Angoraziegen,
schraubenhörnige Bulgarische Langhaarziegen, Pfauenziegen
und Walliser Schwarzhalsziegen ausgestellt.
Trotz des überwiegend feuchten Wetters wurde das
Eintragungsprogramm von recht vielen interessierten
Zuschauern verfolgt.
Unser Zuchtleiter Michael Lucke aus Bergisch Gladbach
richtete zusammen mit der 1. Vorsitzenden Frau Dr. Gerlinde
Jux-Straatmann die schönen Ziegen.
Erstmalig stellte der Müntzer Ziegenhof,
Familie Grüntjens aus Titz-Müntz, fünf
WDE-Jungziegen auf einer Verbandskörung vor. Alle
fünf stellten sich schön entwickelt mit ansprechendem
Rahmen Form und Euter da. Siegerin dieser Gruppe wurde
die Ziege Windflocke, die bei einem Stockmaß von
74 cm mit 67 kg Körpergewicht die Noten 8/8/8 für
Rahmen Form und Euter erhielt. Dafür wurde Herr
Grüntjens mit einer LRZ-Uhr ausgezeichnet.
Als nächstes stellte Andrea Loll aus
Windeck zwei Burenziegen vor. Die 4-jährige Elektra
präsentierte sich sehr großrahmig, korrekt
und kräftig, mit 72 kg Körpergewicht und 72
cm Stockmaß konnte sie ihre Benotung als Jungziege
von 7/7/8 auf die Noten 8/8/8 steigern und einen Ia-Sieger-Preis
erringen. Die 2 jährige Erika, eine harmonische
Tochter der Elektra hatte zwar schon das gleiche Stockmaß
wie ihre Mutter, muss zu ihren 57 kg aber noch einiges
zulegen um an ihre Mutter heranzureichen. Sie wurde
mit den Noten 7/7/7 ins Herdbuch aufgenommen. Nun folgte
der 1,5 jähriger Burenziegenbock Paolo aus dem
Besitz der Brüder René und Sven
Wilms, der schon mit den Noten 8/8/7 gekört
war und diese Werte bei 80 kg Körpergewicht und
76 cm Stockmaß heute bestätigen konnte.
Ab jetzt kamen die Landziegenrassen zur Vorstellung,
angefangen mit einer Gruppe von 3 2-jährigen Bulgarischen
Langhaarziegen und einer Jährlingsziege dieser
Rasse aus der Zucht Holthusen in Mönchengladbach.
Diese schönen schwarzen, braunen oder grau-weißen
langhaarigen Ziegen mit ihren zum teil schön gedrehten
Hörnern bewegten sich alle im mittleren Rahmen
bei einer Körpergröße von etwa 60 cm
uns einem Gewicht um 25 kg. Sie sind auch erst mit ca.
4 Jahren voll ausgewachsen um dann etwas 40-45 kg bei
ca. 65 cm Stockmaß zu haben. Siegerin in dieser
Gruppe, die alle Töchter des Bocks Campino sind,
wurde die Ziege Coco, die mit 28 kg und 62 cm Stockmaß
mit den Noten 7/8 hervorstand.
Für diese gelungene Nachzuchtsammlung wurde Herr
Holthusen mit einer goldenen Medaille der Landwirtschaftskammer
NRW für herausragende Leistungen in der Tierzucht
geehrt. Herr Holthusen hat sich seid ein paar Jahren
der Zucht dieser sehr seltenen Ziegenrasse verschrieben
und trägt viel zur Erhaltung dieser beeindruckenden
Landrasse, die sehr robust ist und gute Dienste in der
Landschaftspflege leistet, bei.
Eine weitere, eher seltene Rasse stellte Herr
Büscher aus Bergisch Gladbach nun vor,
die Pfauenziegen, die ebenfalls eher spätreif sind
und extensiv gehalten werden. Hier zeigte er zuerst
eine Gruppe von 4 1-jährigen Töchtern des
Bockes Rudi, die bei einer fast gleichen Größe
von ca. 68 cm und gut 30 kg Körpergewicht bei harmonischer
Gesamterscheinung und korrektem Körperbau nur schwer
zu rangieren waren. Siegerin wurde dann die mit 8/8
bewertete und 33 kg schwere 69 cm große, sehr
schön gezeichnete Ziege Rose.
Herr Büscher hatte auch 2 sehr gut entwickelte
kapitale Pfauenziegenjährlingsböcke mitgebracht,
die sich in Größe und Gewicht (knapp 60 kg
und 80 cm) kaum unterschieden, beide wurden mit 8/8
gekört. Der etwas hervorstehendere Bock Robbi erhielt
vor seinen Halbbruder Raudi den Ia-Sieger Platz in dieser
Klasse. Zum Abschluss kamen jetzt die Walliser Schwarzhalsziegen
auch aus der Zucht Büscher Bergisch Gladbach an
die Reihe. Angefangen mit 3 schönen Jährlingstöchtern
des Bocks Bruno, die wie die Stufen einer Treppe eine
schöner als die andere von der etwas kleineren
Biene mit 30 kg und 62 cm ( Noten 7/8) über die
der ausgeglichenen Britta ( 36 kg, 67 cm- Noten 8/8)
zu der hervorragenden Billa, die mit 43 kg und 69 cm
schon jetzt das Format einer fast ausgewachsenen Walliser
Ziege präsentierte, welches andere Rassegenossinnen
erst mit 3-4 Jahren erreichen. Dafür wurde Bille
mit den Noten 9/9 und dem Ia-Sieger-Platz bedacht. Nun
folgte noch der Walliser Schwarzhalsziegen Jährlingsbock
Bimbo, ebenfalls ein Bruno-Sohn. Er zeigte sich wie
seine Schwestern von der besten Seite, schön gezeichnet,
korrekt gebaut und stürmisch im Wesen und konnte
mit 77 cm und 52 kg die Noten 8/8 wohlverdient erhalten.
Insbesondere für die vorzügliche Ziege Billa,
aber mit Hinblick auf die gesamte hervorragende Ziegentruppe
aus Wallisern und Pfauenziegen wurde Herr Büscher
mit einer goldenen Medaille des Landwirtschaftsministeriums
NRW für seine hervorragenden Leistungen in der
Tierzucht geehrt.
Die Zwergziegen der Besitzer Fassbender
und Wilms erfreuten das Publikum mit ihrer Neugierde
bzw. die Truppe von Wilms stach durch ihren besonderen
Kleinwuchs hervor, ausgewachsen brachten sie kaum 10
kg auf die Waage und erfreuen so besonders Kinderherzen
mit ihrer niedlichen Erscheinung. Dabei eignen sie sich
trotzdem bei entsprechend artgerechter Haltung und Pflege
sehr gut zum „Rasenmähen“. Auch die
Angoraziegen der Frau Tschekorsky-Orloff wurden von
vielen Besuchern erst nach Studium des Stallschildes
als Ziegen und nicht kleine Schafe erkannt. Sie zeigten
die Nutzungsvielfalt der Ziege mit ihrem wunderschönen
weichen lockigen Haarkleid, das als Mohairwolle weltweit
gefragt ist.
Alles in allem war es ein gelungener Ziegentag, der
den vielen Besuchern des Lindlarer Bauernmarktes noch
ein Stückchen Natur und Tiervielfalt mehr zeigen
konnte.
Dr. Gerlinde-Jux-Straatmann, 1. Vorsitzende
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